Am Montag hatte Chantal Sébire eine herbe Niederlage einstecken müssen. Sie hatte auf das Recht auf einen würdigen Tod geklagt, und wollte eine aktive Sterbehilfe vor Gericht erzwingen. Sie scheiterte. Jetzt ist sie dennoch tot. Die Todesursache ist bislang noch nicht geklärt.
Die hübsche Französin kämpfte seit mehreren Jahren gegen einen bösartigen, inoperablen und äußerst schmerzhaften Tumor im Gesicht, der sie völlig entstellt hatte. Auch nach der Entscheidung des Gerichst am Montag gegen eine aktive Sterbehilfe, hatte die Diskussion in Frankreich kein Ende genommen.
In der französischen Regierung stieß der Fall auf ein geteiltes Echo. Noch am Todestag der Frau sprach sich Außenminister und Ärzte-ohne-Grenzen-Mitgründer Bernard Kouchner für eine gesetzliche Ausnahmeregelung aus. Sébire ihren Wunsch zu ermöglichen wäre „menschlich und notwendig“, sagte der Mediziner. Dagegen lehnt der konservative Präsident Nicolas Sarkozy jede Rechtsreform für eine aktive Sterbehilfe ab.
Das Gericht hatte argumentiert, Ärzte seien verpflichtet, Leben zu retten. Das Recht stelle Sterbehilfe unter Strafe.
Der Leidensweg von Sébire hat die ganze Welt erschüttert. Jetzt ist sie unerwartet tot. Die Leiche der 52-Jährigen sei in ihrer Wohnung im burgundischen Plombières-les-Dijon gefunden worden, berichtete der Radiosender France Info.
Acht Jahre lang hatte Sébire gegen den äußerst schmerzhaften Tumor mitten im Gesicht gekämpft. Auch keine Chemotherapie konnte die bösartige Wucherung stoppen, die ihr Gesicht fast völlig entstellt hatte.
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