In seiner grüner Trachtenjacke, Krawatte und weißem Einstecktuch, wirkte der 83-jährige Rentner Horst A. bieder, akurat, einfach wie ein ganz normaler älterer Herr. In Wahrheit jedoch, ist dieser Mann brandgefährlich.

Horst A ist nämlich wegen 81-fachen, versuchten Mordes angeklagt, weil er 81 zeugen Jehovas vor einem Haus der Glaubensgemeinschaft erschießen wollte – mit einer Maschinenpistole !

Am 30. Juli 2009 war der Amok-Rentner, gegen den soeben vor dem Landgericht Bielefeld der Prozess begonnen hat, zum Gebetshaus der Zeugen Jehovas gefahren, wo sich 81 Menschen, Männer, Frauen und Kinder versammelt hatten. Horst A. hielt vor der Tür, vermummte sich mit einer Sturmhaube, zog Handschuhe an, lud seine tschechische Maschinenpistole mit Schalldämpfer durch und stürmte das Gebäude.

Doch die Zeugen Jehovas hatten Glück im Unglück, wie einer von ihnen, Matthias Tews (44), berichtet: “…Er stand vor mir und meiner Familie, drückte ab, aber die Waffe versagte….”.

Die Maschinenpistole hatte offenbar eine Ladehämmung. Das rettete den Menschen ihr Leben ! Daraufhin überwältigten mehrere Zeugen Jehovas den Rentner.

Polizeibeamte fanden später in seiner Tasche drei Magazine mit 89 Schuss. Und in seinem Auto ein Samuraischwert, ein Jagdmesser und einen Kanister Benzin.

“…Er handelte aus Hass auf die Glaubensgemeinschaft, der sich seine Tochter vor 44 Jahren anschloss und der Familie den Rücken kehrte. Mit diesem Verlust ist er nie fertig geworden. Nur weil seine Waffe versagte, wurde ein Massaker verhindert…”, so der Staatsanwalt.

Dem Amok-Rentner droht jetzt lebenslange Haft.