Auf der berühmten Renn-Abfahrt „Streif“ in Kitzbühel ist wieder einmal ein Profi-Sportler schwer gestürzt. Beim ersten Abfahrts-Training auf der wohl gefährlichsten Ski-Piste der Welt stürzte Hans Grugger mit 120 kmh auf dem berüchtigten Strecken-Abschnitt „Mausefalle“.

Der Profi-Ski-Fahrer stürzte mit dem Kopf voraus auf die eisige Piste. Reglos rutschte Grugger den Hang hinunter. Streckenposten eilten umgehend zu Hilfe. Minuten später wurde der Sportler schon mit dem Helikopter ins Uni-Klinikum Innsbruck gebracht. Lebensgefahrt.

Markus Aichner, Sprecher des Österreichischen Ski-Verbandes (ÖSV): „Er hat ein Schädel-Hirn-Trauma, Brustverletzungen und war nicht ansprechbar.“

Grugger trug schwere Kopfverletzungen davon. In der Neurochirurgie wurde sofort eine Notoperation angeordnet.

Grund seines Sturzes könnte die offenbar zusätzlich eingebaute Kante beim Absprung sein.

Die Mausefalle hat ein Gefälle von 85 % (40,4 Grad) und ist das steilste Stück der Strecke. Je nach Präparierung der Strecke springen die Rennläufer hier bis zu 60 Meter weit.

Das Training auf der Streif wurde nach der Bergung von Grugger fortgesetzt. Trainingsschnellster am Ende: Vorjahressieger Didier Couche (36) aus der Schweiz. „Ich bin froh, im Ziel zu sein“, sagte Couche.

Erst vor zwei Jahren stürzte ein Profi-Ski-Fahrer auf der Streif schwer. Am 22 Januar 2009 verlor Daniel Albrecht beim Zielsprung die Kontrolle über seine Ski. Er lag drei Wochen im Koma, kämpfte sich jetzt aktuell wieder zurück in den Weltcup.

Albrecht selbst fühlte sich für ein Training auf der Streif noch nicht bereit und wird das Rennen am Samstag (11.30 Uhr live im ZDF und im Live-Ticker auf Bild.de) nicht bestreiten – die Streif kommt für ihn noch zu früh.

Bitter: Hans Grugger ist einer der großen Pechvögel im Skizirkus: In seiner Karriere zog sich der Österreicher bereits vier Kreuzbandrisse zu.