Nach dem Jahrhundert-Erdbeben am Freitag und seinen nachfolgenden Tsunamis kämpft Japan jetzt gegen den atomaren Super-Gau. Rund um den Reaktor von Fukushima wurden 200 000 Anwohner evakuiert, die Sicherheitszone rund um das beschädigte AKW wurde auf 20 Kilometer aufgestockt.

Zwei Reaktoren sind in diesem Atomkrafwerk offenbar durch das Erdbeben beschädigt worden, in einem kam es zu einer Explosion. Es wird allerdings befürchtet, dass es in beiden Reaktoren zu einer Kernschmelze gekommen ist.

Außerdem droht eine weitere Explosion. +

„Wir können nicht ausschließen, dass sich im Bereich des Reaktors 3 wegen einer möglichen Ansammlung von Wasserstoff eine Explosion ereignen könnte”, sagte Regierungssprecher Yukio Edano.

Bereits am Samstagnachmittag ereignete sich in diesem Atomkraftwerk in Block 1 eine Explosion. Ein Reaktor wurde massiv beschädigt. Experten gehen sicher davon aus, dass dort Radioaktivität austritt. In der Umgebung des Atomkraftwerkes und sogar rund 150 Kilometer weiter wurden sehr stark erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen.

160 Menschen wurden bereits zum Opfer der austretenden Radioaktivität. Sie sind verstrahlt.

Die japanische Atomaufsicht stufte den Vorfall im AKW Fukushima als „Unfall” der Stufe vier auf der internationalen Bewertungsskala von null bis sieben ein.

Durch das schwere Erdbeben vom Freitag waren in Fukushima 1 sowohl am Block 1 als auch am Block 3 die Kühlsysteme beschädigt worden.

Die Regierung schloss nicht aus, dass eine gefährliche Kernschmelze in den beiden Reaktoren eingetreten sei.