Dem TÜV Nord droht ein schwerer Bestechungs-Skandal. Offenbar wurde bei der theoretischen Führerscheinprüfung von sprachschwachen Bewerbern gemauschelt. Angeblich sollen geheime Prüfungsdaten an Fahrlehrer weitergereicht und für rund 700 Euro pro Prüfung weiter verkauft worden sein.
Am Dienstag wurde in der TÜV-Zentrale Döhren eine Groß-Razzia durchgeführt, außerdem auch in Hannover, Hildesheim, Harsum und sieben weiteren Standorten.
Die Fahnder durchsuchten das Büro einer TÜV-Angestellten und die Räume mehrerer Fahrschulen, beschlagnahmten Unterlagen.
Die Büroangestellte des TÜV wird verdächtigt, streng geheime Prüfungsfragen auf so genannten Minidiscs an Fahrlehrer weitergeleitet zu haben. Diese wiederum sollen die Daten ausländischen Fahrschülern verraten haben, damit diese die theoretische Prüfung bestehen.
Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Lendeckel: „Nach unseren Erkenntnissen sollen die Verdächtigen dafür etwa 700 Euro pro Prüfung kassiert haben. Wir ermitteln in 350 Fällen.“
Die Vorwürfe: Falschbeurteilung, Verstoß gegen das Urhebergesetz und Bestechung
Erst vor einem Jahr wurden in Göttingen ein TÜV-Mitarbeiter und ein Fahrlehrer zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt, weil sie brasilianischen Bundesliga-Fußballern illegal deutsche Führerscheine besorgt haben.
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