Es ist das Problem der Neuzeit, das Übergewicht bei den Menschen. Dies hat schon längst eine überdimensionale Bedeutung für das Gesundheitswesen erlangt. Grund dafür ist das Ernährungsverhalten des Menschen in der heutigen Zeit. Dem Übergewicht, in der Fachsprache Adipositas genannt, wird jetzt mit modernsten Methoden der Kampf angesagt.
Grund dafür sind die erheblichen Kosten durch die durch Übergewicht entstehenden Nachfolgeerkrankungen, wie Diabetes (Zucker) und Bluthochdruck, für das Gesundheitswesen.
Viele Möglichkeiten werden nun seit Jahren praktiziert. Dazu gehören das Magenband und der Magen-Bypass und seit einiger Zeit auch der Magenballon. Letzterer hat den ganz entscheidenden Vorteil, dass er keine Operation erfordert und keine Organe, wie zum Beispiel beim Magen-Bypass blockiert werden.
Ein Proband erzählt seine Erfahrungen:
Das Ausgangsgewicht liegt bei 147 Kilo. Verschiedenste Diäten sind fehlgeschlagen Endlich sollte eine neue Methode den so lange erhofften, durchschlagenden Erfolg bringen. Im Februar 2010 begibt sich der Adipositas-Patient in das St. Georg Klinikum in Leipzig. An dieser in ganz Deutschland bekannten namhaften Klinik praktiziert Prof. Dr. Weimann die Übergewichtsbehandlung mit Hilfe des Einsatzes eines Magenballons.
Der Proband hat eine ganz wichtige Entscheidung getroffe: Seine Ernährung muss grundlegend umgestellt werden. Dazu ist er endlich bereit.
Die Grundlage für den Erfolg der Behandlung mit einem Magenballon, ist ein unbedingtes Umdenken in Bezug auf das persönliche Ernährungsverhalten. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass alte Essgewohnheiten für immer verabschiedet werden und zukünftig Kalorien eine große Bedeutung haben.
Der notwendige Klinikaufenthalt für den Einsatz des Magenballons liegt bei ca. 7 Tagen. In dieser Zeit wird der Körper komplett durchgecheckt und verschiedensten Tests unterzogen.
Der Tag des Balloneinsatzes ist hingegen wenig spektakulär. Unter Narkose wird dem Patienten der Ballon über die Speiseröhre in den Magen eingeführt. Zunächst wird unter Narkose eine Magenspiegelung bis hin zum Darmansatz durchgeführt. Bleibt diese ohne Befund, wird der ca. 750 Milliliter große, mit einer Kontrollflüssigkeit gefüllte Ballon eingesetzt.
Nach dem Einsatz des Magenballons, der in der Regel sechs Monate im Magen verbleibt, beginnen ein paar mehr oder weniger anstrengende Stunden für den Patienten. Der Magen muss sich zunächst an den Fremdkörper gewöhnen. Es kann Übelkeit und Brechreiz auftreten, der jedoch mit entsprechenden Medikamenten gut zu behandeln ist. Diese Prozedur dauert zwischen ein paar Stunden bis zu drei Tagen.
Beim Probanden hatte sich der Magen am Mittag des zweiten Tages an den Magenballon gewöhnt, so dass der Patient mit einer Spezialernährung beginnen konnte. Während der folgenden Monate nimmt der Patient nur flüssige Nahrung in Form von speziellen Suppen, Tee, Wasser oder Kaffee zu sich. Die Nahrungsaufnahme ist auf eine bestimmte Kcal-Anzahl begrenzt. Zusätzlich wird ein sanftes Sportprogramm verordnet. Die Kur wird unter ständiger, ärztlicher Kontrolle durchgeführt.
Im vierten Monat, schließlich, konnte der Proband erstmals Normalkost zu sich nehmen. Dies geschieht mit Magenballon, damit der Körper sich an kleine Mahlzeiten gewöhnen kann.
Bei dem berichtenden Patienten kam es kurze Zeit später zu einer Komplikation, die zum Erbrechen der Nahrung führte. Der Grund, der Magen hatte sich so verkleinert, dass die Nahrung nicht mehr am Ballon vorbei zur Magensäure gelangte. Es kam zu einer Entzündung. Der Ballon wurde entfernt und die Entzündung mit Medikamenten behandelt. Der Ballon war nur 4 Monate im Körper, hatte aber zu einer Gewichtsabnahme von sage und schreibe 50 Kilogramm geführt.
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