Vor zwei Jahren trat sie zum ersten Mal beim weltberühmten Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker als Konzertmeisterin auf, Albena Danailova.
Dies war damals in Österreich eines der am meisten diskutierten Themen, der Antritt dieser blutjungen und hochtalentierten Frau auf dem Posten einer eigentlich bis zu diesem Datum von “alten Herren” besetzten Position des Konzertmeisters. Die Medien zerrissen sich förmlich darüber, wie eine Frau plötzlich diesen Posten inne halten könne.
Bisher stand dies in der Tradition der Wiener Philharmoniker niemals zur Disposition. Frauen fielen dem angestaubten Image der Wiener Musikkultur zum Opfer und hatten es erheblich schwerer einen Platz in solch einem nahmhaften Orchester, wenn überhaupt, einnehmen zu können.
Mit dem Neujahrskonzert 2009 gehörte diese Situation endlich der Vergangenheit an, denn Albena Danailova, die neue, sehr attraktive Konzertmeisterin auf einer der sensibelsten Positionen im klassischen Orchester, der ersten Geige, zeigte, was sie kann und das überzeugte selbst die schärfsten Kritiker, entriss diesen einen waren Lobgesang.
Dabei ist zu beachten, dass erst im Jahre 1997 überhaupt Frauen zu den Wiener Philharmonikern zugelassen wurden.
Das Orchester behielt auch unter der Führung einer weiblichen Konzertmeisterin seinen einzigartigen und international gefeierten typischen “Wiener Klang”.
Albena Danailova, die erste “Frau Konzertmeister” bei den Wiener Philharmonikern brachte frischen Wind in dieses “alte” Orchester und sorgte für neuen Pepp in der Tradition der klassischen Orchester.
Albena Danailova sagte selbst dazu: “Für mich war es der Traumjob! Nie hätte ich gedacht, dass ich im Neujahrskonzert mitspielen würde! Ich hab es als Kind so viele Male im Fernsehen gesehen. Ich bin wirklich glücklich!”
Der Präsident Dr. Clemens Hellsberg, “sie gewann das Vorspielen, und sie hat uns überzeugt! Sowohl als erste Geigerin, als Solistin, als auch als Kammermusikerin … Deshalb war dies nichts anderes als eine künstlerische Entscheidung.”
Sie, die junge Konzertmeisterin sagt über ihre Berufung: “Normalerweise beginnen Menschen ihre Karriere nicht mit fünf oder sechs Jahren, wie wohl jedes Mitglied dieses Orchesters hier. Dieser Beruf ist wie Atmen, es ist keine Arbeit!”
Auch ist diese Position kein Ende ihrer Karriere, ihres Schaffens,nein sie will mehr und ist bereit dafür alles zu geben. Und wie es scheint, so müsse man auch in diesem Punkt durchaus noch mit einer Überraschung rechnen, denn Danailova äußerte sich auf die Frage, ob sie gern einmal dirigieren möchte? “Ob ich gerne dirigieren würde? Nun, warum nicht? Vielleicht.”
Albena Danailova, eine junge Frau, die es schaffte bei den Wiener Philharmonikern alte Traditionen abzuschaffen und dabei einen neuen musikalischen Glanzpunkt für dieses große Orchester zu setzen.
Einziger Wehmutspunkt bei dieser Sache ist, dass das Österreichische Fernsehen (ORF) anscheinend genau so angestaubt ist, wie es die Wiener Philharmoniker in Bezug auf das Thema Frauen einst waren, denn bei deren Konzertübertragungen werden diese nur sehr selten, wenn überhaupt, im Bild gezeigt.
Noch ein Tipp für Musikstudenten: Albena Danailova steht vom 15. – 21. August 2011 im Rahmen der internationalen Meisterkurse beim Sommercampus an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock im Fach Violine als Lehrmeisterin zur Verfügung.
Hinterlasse einen Kommentar