Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat die Universität Bayreuth gebeten, den an ihn verliehenen Doktor-Titel zurück zu nehmen.
Guttenberg jüngst wörtlich: „Ich stehe zu dem Blödsinn, den ich geschrieben habe“
Damit dürfte die Affäre um die Guttenberg-Doktorarbeit allerdings auch schon erledigt sein. Die Kanzlerin und Guttenberg selbst halten gleichermaßen an den Ämtern des Franken fest. Und auch die Bevölkerung stärkt dem beliebten Minister aus Bayern weiterhin den Rücken
„Ich habe mich am Wochenende nochmals mit meiner Doktorarbeit beschäftigt und es war richtig, dass ich gesagt habe, dass ich den Doktortitel nicht mehr führen werde”, erklärte Guttenberg vor rund tausend Zuhörern am Montag.
Guttenberg räumte erneut Fehler ein: „Ich habe Fehler gemacht, ich habe sie nicht bewusst gemacht”, sagte er. Bereits zuvor hatte er eingestanden, dass er seinen Titel nur ungern wieder ablegen wolle. Doch weiterhin tragen könne er ihn unter den aufgedeckten Umständen auch nicht.
Auch „Peinliches” sei dabei passiert, räumte der Minister ein und verwies auf nicht ausgewiesene Zitate aus der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” in der Einleitung seiner Promotionsarbeit. „In der mir abgesprochenen Demut entschuldige ich mich bei allen, die ich verletzt habe”, sagte Guttenberg.
Jetzt wollen Aktivisten auch die Doktorarbeiten von Merkel, Westerwelle und Co durchforsten … tja, der Faust’sche Besen ist von der Leine …
Die Menschen haben ein feines Gespür dafür, ob jemand wissentlich Betrug begeht oder ob jemandem in einer 7-jährigen Arbeit Fehler unterlaufen sind. Sichtlich innerlich bewegt räumt Guttenberg ein, sich übernommen zu haben im Spagat von Familienvater und Doktorarbeit. Die Häme der politischen Gegner ist hier völlig unangebracht. In welcher Situation hat Guttenberg die Vorwürfe denn zunächst als Stuss abgetan? Als Verteidigungsminister mit schwierigen Problemen in Afghanistan unterwegs, erreicht ihn plötzlich ein solcher Vorwurf. Die meisten Menschen hätten dies wohl auch zunächst als Stuss und haltlos zurückgewiesen. Später haben ihm dann wohl andere erklärt, wie weitgehend seine wissenschaftlichen Fehler sind und nachdem inzwischen eine Zeit von mehreren Jahren vergangen ist, musste auch ein Guttenberg erst einmal in seine eigene Doktorarbeit schauen, um zu prüfen, was man ihm da vorwürft. Wahrlich ein menschlich völlig nachvollziehbarer Ablauf und stünde er nicht im politischen Rampenlicht, würde es keine Sau interessieren.
All das spüren die Menschen und ihnen ist ein menschlicher Guttenberg lieber, als all die verlogenen Politiker und Hofberichterstatter der Berliner Politszene, die sich bei Will (und leider auch bei Maischberger) auf dem Sofa rekeln und ihr Gelaber erbrechen und sich dabei noch für wichtig halten. Und dass uns nun auch noch die Gallionsfigur der Rechthaberei, Herr Michel Friedman, im ZDF mit seiner Meinung zu Guttenberg beglücken möchte, setzt dem ganzen die Krone auf.
Sehr durchsichtig auch die Reaktion des Bundeswehrverbandes, die Guttenbergsche Glaubwürdigkeit als Verteidigungsminister sei angekratzt. Da ging einigen sternenbesetzten Wichtigtuern vor einigen Tagen der Arsch auf Grundeis, als Guttenberg mehr Transparenz in den militärischen Führungsstrukturen forderte und einige wollen ihren Stuhl in Berlin sicher auch nicht räumen. Also eine gute Möglichkeit, den Unbequemen loszuwerden.
7 Jahre Schreiben sind eine lange Zeit, da kann man schon ins Schludern kommen, darf es aber rein wissenschaftlich gesehen natürlich nicht. Allerdingsgibt es auch “Allgemeingut”, das man nicht zitieren muss. Es wäre auch interessant, ob er Erkenntnisse “übernommen” hat oder ob die Plagiate “nur” den Füllstoff betreffen. Wer schon mal eine Diplom- oder Doktorarbeit geschrieben hat, weiß was ich mit Füllstoff meine.
Wirklich interessant sind die scheinheiligen Vorträge der Politiker der Opposition an Herrn Guttenberg (gestern im Bundestag). Da wuchs einigen ja der Heiligenschein …
Sind es nicht gerade diese Herren, die ihr ganzes Politikerleben lang die Ideen der anderen erst schlecht reden (weil sie nicht von ihrer Partei sind), um sie später in besseren Zeiten als eigene Ideen ins Parteiprogramm zu nehmen. Diese verlogene Kaste.
Dass sich die Wissenschaftler der Unis so aufregen, muss man verstehen. Viele haben die heiligen Uni-Hallen nie verlassen und außer wissenschaftlichen Arbeiten und Lehrtätigkeit nichts zu Wege gebracht. Sie beziehen ihre ganze Akzeptanz aus der “wissenschaftlichen Arbeit” und der (noch immer) weit verbreiteten Ehrfurcht der Menschen vor dem “Herrn Dr.”… Nun wankt die ganze Lebensleistung durch Guttenbergs lockeren Umgang.
Man fragt sich auch, ob es nicht wichtigeres und SKANDALÖSERES gibt?! Zum Beispiel dass Frau von der Leyen verschweigt, dass für die neue Hartz-4-Berechnung nicht mehr (wie bisher) die unteren 20 Prozent des Einkommensniveaus herangezogen wurden, sondern nur noch die unteren 15 Prozent. Kein Wunder, dass nur 5 Euro raus kommen (oder jetzt 8 – was für ein Zuschlag …). Das hat die Verantwortliche der SPD (aus MeckPom) auch mal in den Tagesthemen erwähnt – aber nur 1 mal und dann nie wieder (da hat die Parteispitze ihr wohl gleich die Ohren langgezogen…).
Ach, wenn wir ehrlich sind, haben wir in der Schule doch alle mal abgeschrieben…
Es ist offensichtlich das politische Interessen hinter der genaueren Untersuchung von zu Guttenbergs Doktorarbeit stehen, aber wie konnte ein solcher Täuschungsversuch von einem erfahrenen Professor im fränkischen Bayreuth mit der Bestnote bewertet werden?
Die politischen Interessen hinter der genaueren Untersuchung von zu Guttenbergs Doktorarbeit ändern aber nichts an der Tatsache dass der Verfasser dieser Doktorarbeit ganz klar abgeschrieben hat ohne dies zu kennzeichnen. Man hätte sich zumindest die Mühe machen müssen die Sätze neu zu formulieren wenn man sie schon nicht als Zitat kennzeichnen möchte. Peinlich für Herr zu Gutenberg ist dass er sich erst jetzt tiefergehend mit seiner Doktorarbeit beschäftigt und Fehler gefunden hat? Hätte man das nicht vor der Abgabe machen sollen? Herr zu Gutenberg scheint viel Vertrauen zu seinem Ghostwriter gehabt zu haben.
Rechtfertigt das bei einer in der Öffentlichkeit stehenden Person eine Diskussion in den Medien? Immerhin handelt es sich um einen hochgelobten Politiker über dessen Integrität und Persönlichkeit wir jetzt mehr erfahren haben, es geht nicht um den Verfasser einer X-Beliebigen Bachelorarbeit der keinen Einfluss auch unser Land hat. Dass Herr zu Guttenberg seinen Doktortitel nach der Lektüre seiner Doktorarbeit „freiwillig“ zurückgibt macht den Täuschungsversuch nicht ungeschehen. Jetzt müssen wir Wähler entscheiden ob wir solche Menschen unser Land gestalten lassen wollen, was machen Sie noch hinter unserem Rücken das nicht Richtig ist?