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Tote auf der Loveparade: Warnungen von Panik-Forscher fahrlässig ignoriert

Von Levy Rubinstein | 25 Juli 2010

Tote auf der Loveparade Warnungen von Panik-Forscher fahrlässig ignoriertEr hatte auf all die tödlichen Gefahren auf dem Loveparade-Gelände in Duisburg hingewiesen, ein Panik-Forscher, warnte Veranstalter und Stadt vor einem Horror-Szenario. Doch hören wollte im Vorfeld niemand auf Michael Schreckenberg.

Er war als Physiker an den Vorbereitungen der Technoparty „Loveparade“ in Duisburg beteiligt. Am Samstag kam es schließlich zur Katastrophe. Bei einer Massenpanik kamen 19 Personen ums Leben, 342 wurden teils schwer verletzt.

Schreckenberg erklärt, wie er die Veranstalter und Organisatoren auf die Gefahren hinwies. Ganz offensichtlich wurden alle Bedenken einfach herunter gespielt und absichtlich übersehen.

Die Knackpunkte im einzelnen:

Der Tunnel – das Nadelöhr:
Der Physiker hat vorher ausdrücklich vor der Gefahr gewarnt, die von dem engen Tunnel ausgeht, der den Haupteingang zum Party-Gelände markierte. Wenn die Massen dort durchgeschleust werden, müsse „das bis ins Letzte durchgeplant werden”, hatte er vorher gesagt. Doch genau das taten die Veranstalter nicht. Der Tunnel hatte nur eine Kapazität von 20.000 Menschen pro Stunde. Bis zu 250.000 Raver sollten aber durch dieses Nadelöhr auf das Gelände geschleust werden – und wieder zurück. Das konnte nicht gutgehen.

Die Treppe:
Schreckenberg hatte vorhergesehen, dass die Treppe, an der die meisten Toten gefunden wurden und die aus der gepressten Masse führen sollte, ein großes Risiko darstellt.  Der Panikforscher sagte: Die Treppe an der Rampe hätte besser abgeschirmt, „vielleicht sogar besser gesprengt werden sollen”. Doch die Veranstalter hörten nicht auf ihn.  Über die Stufen wollten zahlreiche Personen fliehen, fielen herab, sorgten so für noch mehr Panik.

Planung gut – Umsetzung katastrophal:

Der Physiker ist überzeugt, dass man in der Planung des Events eigentlich an alles gedacht hatte, doch die Umsetzung nicht konsequent durchgezogen habe. Vor allem auch das „Tunnelmanagement“ habe zu Problemen geführt.

Die Rampe:

Hier sollte, nach Wunsch des Panikforschers Schreckenberg, eine Videoüberwachung installiert werden. Doch der Veranstalter lehnte ab.

Die Polizei, die Ordner:

Offenbar gelang es Amtspersonen und Ordnern nicht, im Chaos wieder Vertrauen und Ruhe unter die Massen zu bringen. Das Management in der Akut-Situation sei katastrophal gewesen. Schreckenberg: „Die Menschen brauchen eine Perspektive, dass und wann es weitergeht. Dann bleiben sie auch ruhig”. Doch die 4000 Polizisten und 1000 Ordner konnten die Massen nicht beruhigen und deshalb auch nicht das Schlimmste verhindern.

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Tote auf der Loveparade: Warnungen von Panik-Forscher fahrlässig ignoriert

14

  1. Raul sagte: Zu 30. Juli 2010

    Ach, jetzt auf einmal ist Schreckenberg der große Warner!!! Dieser Mensch ist mir dermaßen WIDERLICH! Ich hoffe, dass ihm das Handwerk gelegt wird!

  2. Loddt sagte: Zu 27. Juli 2010

    “Schreckenberg hatte vorhergesehen, dass die Treppe, an der die meisten Toten gefunden wurden und die aus der gepressten Masse führen sollte, ein großes Risiko darstellt. ”
    *** Eine glatte Lüge! Was für ein heuchlerischer Artikel!
    Schreckenberg wusste überhaupt nicht, dass da eine Treppe ist

    Erst im Nachinhein kritisierte er die Treppe.

    Erste Stellungnahmen von ihm sprachen vom Fehlverhalten einzelner, die Planung wäre in Ordnung gewesen – siehe dazu z.B.
    http://www.youtube.com/watch?v=uDNNFA19clY

    Am 26.07. dann im ZDF sprach er dann plötzlich von “keinem Fehlverhalten der Zuschauer” sondern von “Fehlmanagement”.
    Siehe: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/1099444

    Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

  3. bernd sagte: Zu 27. Juli 2010

    Ein Prof. Dr. Panikforscher der nicht einplant was passiert wenn menschen in panik geraten hat seinen titel nicht verdient. und zu allem überfluß beschuldigt er noch die opfer das sie selbst schuld dran seien.
    wie kann man das menschen in panik vorwerfen!
    wie kann man nur so arrogant sein und etwas moralisch höchst unanständiges von sich geben. völlig unverständlich.
    diese äusserungen hat er übrigens gleich am samstag abend losgelassen und auch noch diverse mal wiederholt.

    angeblich hätten sie (er) sogar eine bombenexplosion im tunnel durchgespielt….und wieviele tote gab es nach der panik durch die explusion im tunnel….sicherlich mehr wie im freien gelände.

    jetzt versucht er sich rauszureden.

  4. Robi sagte: Zu 27. Juli 2010

    Wer die Interviews von Herrn Schreckenberg aufmerksam verfolgt hat, dem wird aufgefallen sein, daß sich seine Aussagen völlig widersprechen. Direkt nach dem Unglück hat er das Konzept verteidigt und einen Tag später hat er angeblich gewarnt. Zudem zeugen seine Aussagen von einem unfassbaren Zynismus.

    Die Uni Duisburg tut sich keinen Gefallen mit dieser Person!

    Und was den Verfasser dieses Artikels angeht: was bezwecken Sie damit?

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