„Der letzte Patient“ dürfte zum einen in der Krimireihe „Tatort“ in die Kategorie der spezifischen und schwierigen Tatorte eingehen. Dafür entscheidend ist die schwerwiegende und durchaus auch langatmige Handlung, des Mordes an einer Ärztin die einer Kindesmisshandlung auf die Spur gekommen war.
Zum anderen dürfte dieser Maria Furtwängler – Tatort für deren Fans etwas ganz besonderes und neues gewesen sein. Zum ersten Mal in der Geschichte der BKA- Ermittlerin Charlotte Lindholm darf der Zuschauer diese in einer eigenen Lebenskrise erleben und dies so fraulich, natürlich und auch so verletzlich, dass man sie zu trösten vermag

Es ist die ganz fatale Mischung der Themen Kindesmisshandlung und Lebenskrise der Ermittlerin, welche diesen Tatort so schwierig und auch anspruchsvoll machen.
Grund für diese Situation ist die plötzliche Trennung von ihrem Mitbewohner und besten Freund Martin (Ingo Naujoks) die die sehr attraktive karrierebewusste Ermittlerin und Mutter eines Sohnes ins Chaos treibt. Für sie ist nichts mehr so, wie es einmal war.

Die bisher sehr zielstrebige Ermittlerin zeigt zum ersten Mal Schwächen und überdurchschnittliche Gefühle, so auch Tränen.

Es ist ein Lindholm – Tatort, der mit dem schon klassischen Element des Mordes beginnt und sich eigentlich danach durch die Handlung zum totalen Talfahrt der Gefühle und Empfindungen entwickelt. Diese ach so starke Ermittlerin und doch auch so verletzliche Frau weinen zu sehen, das gibt dieser Tatortrolle ihren ganz eigenen und auch ganz besonderen Touch.

Wer allerdings seichte Krimiunterhaltung mit Maria Furtwängler erwartete, der war, was allen Tatort – Fans bekannt sein dürfte, bei dieser Folge fehl am Platze.

Wünschen kann man sich nur, das die Figur der Charlotte Lindholm, wenn überhaupt, einen Mann bekommt, der zu dieser Filmperson passt, aber nicht ihre eigene sehr markante Rolle zerstört.