Eine politische Rede in ihrer Muttersprache. Ein totales Novum für die Türken in Deutschland. Allerdings sprach in Düsseldorf jüngst kein deutsche Politiker zu den Türken in Deutschland, sondern der umstrittene türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan (56).
10 000 Migranten hatten sich im Düsseldorfer ISS Dome am Sonntagabend versammelt um Erdogan zu hören. Seine Rede wurde von Jubelstürmen umrahmt.
Die wichtigste Botschaft Erdogans an Türken in Deutschland:
• „Unsere Kinder müssen Deutsch lernen, aber sie müssen erst Türkisch lernen.“
• „Ich sage noch einmal: Ja zu Integration, nein zu Assimilation.“
• „Niemand hat das Recht, Minderheiten zu ignorieren, aber wir müssen uns in die Gesellschaft integrieren, in der wir leben. Das ist notwendig für uns und die Gesellschaft. Aber keiner kann uns von unserer Kultur losreißen.“
• „Demokratie bedeutet, den Unterschied als Reichtum zu sehen.“
• „Islamophobie ist wie Antisemitismus oder Rassismus ein Verbrechen an der Menschheit.“
Erdogan äußerte sich besorgt darüber, dass in Deutschland Ausländerfeindlichkeit wieder zunehme und forderte deutsche Politiker auf, nicht zusätzlich derartige Strömungen anzustacheln. Außerdem wolle er für türkische Staatsbürger eine „blaue Karte“ einführen, die wie ein Personalausweis funktioniere. Eine Art Doppelte Staatsbürgerschaft „light“.
Nach 60 Minuten war der Erdogan-Rausch dann wieder vorbei.
Ausschreitungen gab es nicht. Die Polizei war vorsichtshalber mit mehreren Hundertschaft vor Ort. Besondere Zwischenfälle gab es aber nicht.
Direkt nach seiner Rede reiste Erdogan nach Hannover weiter. Dort wird er am Montag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die „Cebit“ eröffnen.
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