Wie man mit Hartz IV leben muss, das weiß Comedy-Star Cindy aus Marzahn alias Ilka Bessin ganz genau. Vor ihrer Comedy-Karriere wusste die 38-Jährige schon einmal nicht, wovon sie ihr Leben bezahlen sollte, war auf staatliche Hilfe, Hartz IV angewiesen.
Über die staatliche Überlebenshilfe sagt Ilka Bessin heute: „Hartz IV reicht, um zu überleben. Aber es reicht nicht, um etwas zu erleben.“
Besonders schlimm: Jeder, der versucht auf eigene Weise aus dem Hartz-IV-Karusell auszusteigen wird nur behindert, anstatt gefördert.
„So eine Hampelei finanzieren wir nicht“, habe ihre Betreuerin sie angepampt, berichtet Bessin, als sie ihr erklärte, dass sie sich als Stand-Up-Comidian selbstständig machen wollte.
Stattdessen sei ihr sogar nahe gelegt worden, als Skilehrerin zu arbeiten.
Ilka Bessin weiter: „Ich sagte, Verzeihung, ich habe 30 Kilo Übergewicht, ich möchte mich nicht im Ski-Overall sehen und Sie mich auch nicht. Tja, sagt sie, dann wird Ihnen das Geld gekürzt. Das sind Momente, da gibt man sich auf.“
Und Ilkas Bessin hat trotzdem gekämpft. Sie hat gewonnen, doch die Angst vor einem neuerlichen Abrutsch ist groß. Daher arbeite Cindy Marzahn alias Ilka Bessin täglich rund 15 bis 16 Stunden.
In den Jahren, in der sie so abhängig war vom Arbeitsamt leben musste, sei es ihr „sehr, sehr schlecht“ gegangen, außerdem habe sie 25 Kilogramm zugenommen.
Ihre Kultrolle Cindy aus Marzahn beschreibt die Berlinerin als „ein Mädchen mit Träumen“: „Die Figur Cindy gibt Hartz-IV-Empfängern eine Stimme. Ihr hört man zu. Das war bei mir damals auf dem Arbeitsamt nicht der Fall.“
In finanziellen Dingen ist Bessin ganz konservativ. Ihr Geld liegt auf der Bank, keine riskanten Geschäfte, alles wird gespart.
Bessin erklärt das so: „Das liegt daran, dass ich erst einmal niemandem traue – außer Mama und Papa.“
Hinterlasse einen Kommentar