Am Mittwoch wurde im Vergewaltigungs-Prozess gegen Jörg Kachelmann Ärztin Dr. Kertin Brocker als Zeugin gehört. Sie untersuchte das mutmaßliche Kachelmann-Opfer am Tag nach der mutmaßlichen Vergewaltigung.
Ruhig und geordnet schildert Dr. Brocker ihre Erlebnisse. Schon zehn Mal hat die Assistenzärtin und studierte Gynäkologin Vergewaltigungs-Opfer untersucht.
Über das mutmaßliche Kachelmann-Opfer erzählt sie: „Sie kam um 10 Uhr morgens in die allgemeine Ambulanz.“ 45 Minuten lang dauert die Begegnung zwischen Ärztin und der Radiomoderatorin aus Baden-Württemberg.
„Die Patientin war sehr ruhig und gefasst. Sie hat auf alle Fragen geantwortet. Sie weinte nicht und ließ auch die gynäkologischen Untersuchungen bereitwillig über sich ergehen.“
Über die Tatnacht habe die Patientin folgendes erzählt: „Sie berichtete, dass sie gegen 23 Uhr von ihrem Freund aufgesucht worden sei, es habe dann Streit gegeben, gegen zwei Uhr sei es zu einer Vergewaltigungsszene gekommen. Sie berichtete, dass sie mit einem Messer bedroht worden sei und zeigte mir eine Verletzung am Hals.“
Die Ärztin fand weitere Spuren von Gewaltanwendung am Körper der Patientin.
„Am linken Unterarm rötliche Striemen. An beiden Oberschenkelinnenseiten gab es beginnende Hämatome, die Patientin äußerte Schmerzen. Bei der gynäkologischen Untersuchung wurden keinerlei Verletzungen festgestellt. “
Es werden Fotos der Verletzungen gezeigt. Die Ärztin: „Solche Verletzungen können beim Auseinanderdrücken der Beine entstehen. Ich habe so etwas schon einmal bei einem anderen Opfer gesehen.“
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