Das Bahnprojekt “Stuttgart21″, der Total-Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofes, steht nun wahrscheinlich doch auf der Kippe und möglicher Weise sogar vor dem Aus.
Der Grund dafür ist, dass dieses Projekt eine einzige bahnteschnische Fehlplanung in Bezug auf das zu bewältigende Transport-Aufkommen der Deutschen Bahn in den kommenden Jahren sein könnte, wie viele Gegner behaupten.
Beweis dafür ist auch, dass eigentlich zur Bewältigung des Transportaufkommens geplant war, den jetzt aus 16 Gleisen bestehenden Kopfbahnhof Stuttgart auf 18 zu erweitern. Das jedoch wurde angeblich ad acta gelegt.
Dieses auf realistischen Fakten beruhende, ursprüngliche Projekt wurde dem geistig – politischen Größenwahn geopfert. Federführend dabei waren und sind die Verkehrsminister und Bahn-Chefs sowie politisch vom Größenwahn und dümmlicher Überheblichkeit geprägte Politiker aller Coleur aus Land und Bund.
Stuttgart21 würde nämlich – laut Angaben von Kritikern – bedeuten, dass der jetzt schon in Stuttgart bestehende Engpass der Bahn noch verschärft würde. Man kann hier schon von politisch gewollten und gefördertem Entscheidungs-Dilettantismus sprechen.
Zum einen werden in den nächsten Jahren Personen- und Güterverkehr der Bahn weiter drastisch ansteigen und zum anderen verschärft sich die verkehrstechnische Gesamtsituation. Auch unter dem viel gepriesenen Gesichtspunkt des Umweltschutzes ist das Projekt mehr als fraglich, heißt es aus der Gegner-Ecke.
Um überhaupt das – bisher nicht gewollt Beachtung findende – aber eintretende, zukünftige Transport-Aufkommen der Bahn in den Griff zu bekommen, müsste das bestehende Projekt gesplittet werden. So wäre zum Beispiel der Neubau der Strecke nach Ulm notwendig und auch verständlich, aber ein Durchgangs-Bahnhof mit einer Kapazität von jetzt schon nur noch berechneten 25 Prozent der bisherigen Kapazität, sicherlich nicht.
Stuttgart21 ist ein bahn-planerisches Nadelöhr, das auch beweist, dass es deutschen Politikern an geistigem und wirtschaftlichem Verstand, aber auch an Verantwortungsbewußtsein fehlt. Allerdings stellt sich hier auch immer mehr die Frage nach der Eignung und Qualifizierung der Verantwortlichen in den Führungspositionen bei der Bahn.
Stuttgart21 hat damit den Punkt des unverantwortlichen Einsatzes von Steuergeldern zum Nachteil der Gesellschaft und zum Vorteil von Lobby-Interessen endgültig erreicht.
Eine aktuelle Überprüfung der Betriebswirtschaftlichkeit von Stuttgart21 wird zu jeder Zeit ein negatives Ergebnis in Bezug auf den Bahnverkehr in den kommenden Jahren in Stuttgart erbringen, behauptet man unter den Kritikern.
Stuttgart21 zeigt auch, dass es unumgänglich ist, endlich die Verantwortung in der Politik für den Bahnverkehr in Deutschland entgegen aller Lobby durchzusetzen und damit zu fördern. Das bedeutet, weg von Lobby-Großprojekten und Vorzeige-Objekten im Bahnfernverkehr hin zur flächendeckenden Bahnversorgung und dies ohne wenn und aber.
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