Pressefreiheit in Deutschland, Pustekuchen ! Der Kachelmann-Prozess sorgt mal wieder für Schlagzeilen. Der voristzender Richter ließ einen Reporter der Presseagentur dpa festnehmen. Angeblich besteht der Verdacht, der Reporter habe die Kammer abgehört.
Die Dpa weist den Vorwurf entschieden zurück und beklagt den Eingriff in die Pressefreiheit.
Bei dem verhafteten Journalisten handelt es sichum den Karlsruher Justiz-Korrespondenten der dpa. Er wurde vor dem Gerichtsgebäude in Mannheim festgenommen.
Die dpa-Chefredaktion beschwerte sich daraufhin geheend über die “massive Behinderung der Berichterstattung” – tatsächlich ist Vergleichbares in der Pressegeschichte der Bundesrepublik selten vorgekommen.
Seit Monaten berichtet der betroffene Journalist in Mannheim über den Kachelmann-Prozess, hatte sich vor dem Gerichtsgebäude aufgehalten und einen Radiobeitrag in ein Aufnahmegerät eingesprochen.
Dabei habe er unwissentlich vor dem Fenster eines Raumes gestanden, in dem sich die Richter der Strafkammer nach der Verhandlung aufhielten. Nach Angaben des Redakteurs waren die Fenster geschlossen und die Vorhänge zugezogen.
Plötzlich seien die Vorhänge zurück gerissen, ein Fenster geöffnet worden und ein Mann habe den Journalisten beschuldigt, die Kammer abzuhören.
Anschließend seien Justizwachtmeister alarmiert worden, die ihn hinderten wegzugehen. Beamte der Kriminalpolizei nahmen den Reporter schließlich vorläufig fest, beschlagnahmten sowohl das Aufnahmegerät als auch das Dienst-Handy und führten den Redakteur in ein Vernehmungszimmer des Gerichts. E
r wurde aufgefordert, das Handy zu entsperren, damit die Daten herausgelesen werden könnten. Das lehnte der Reporter mit Hinweis auf den Informantenschutz ab. Am späten Nachmittag wurde der Journalist freigelassen.
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