Der Skandal um Dioxin verseuchtes Futtermittelt gestaltet sich zunehmend wie ein TV-Krimi. Nun ermittelten die Fahnder, dass Futtermittel offenbar gezielt mit technischen Fetten gestreckt wurden. Die Arbeiten wurden offenbar in einer Schein-Spedition vorgenommen um die Futter-Panscher zu tarnen.

In der Bildzeitung gesteht Speditions-Chef Jörg Lübbe sogar: „Wir haben die Produkte von Harles und Jentzsch ausgeliefert und ihnen 13 unserer Tanks vermietet.“

Die Folgen dieses Deals sind für deutsche Verbraucher und deutsche Bauern katastrophal. Offenbar wurden über Jahrzehnte technische Fette ins Futtermittel gepanscht. Verbraucher sind verunsichert, kaufen keine Produkte, die belastet sein könnten und auch das Ausland hat erst einmal die Einfuhr von deutschen Eiern, Geflügel- und Schweinefleisch gestoppt.

Für deutsche Bauern eine Katastrophe. Viele von ihnen müssen jetzt um ihre Existenz bangen.

Dabei hätte die Spedition ihre Nebentätigkeit laut Gewerbeerlaubnis gar nicht durchführen dürfen. Eingetragen war die Firma nur für Speditions-Tätigkeiten.

Konrad Scholz vom niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz: „Die Rühranlage wurde illegal betrieben.”

Geschäftsführer Jörg Lübbe erklärt nun auch, wie die Panscher vorgegangen sind: „Speditionsfirmen brachten 5 bis 10 Inhaltsstoffe auf unser Gelände, alles im Auftrag von Harles und Jentzsch. Die lieferten uns auch das Rezept. Danach haben wir das hier zusammengeschüttet.“

Wusste der Geschäftsführer wirklich nicht, was er da zusammen mischt ?

Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft, das Gelände der Spedition wurde bereits durchsucht. Manfred Santen von Greenpeace fordert: „Die beteiligten Unternehmen müssen spürbar bestraft werden.“

Bei Verstößen gegen das Lebens- und Futtermittelrecht drohen mehrjährige Haftstrafen.