Der Dioxin-Skandal in Deutschland erhält nun eine noch ungeheuerliche Facette. Experten gehen zwischenzeitlich davon aus, dass das Dioxin sogar absichtlich  – als billiges Streckmittel – ins Tierfutter gemischt wurde. Es wurden Anhaltspunkte gefunden, die daraufhinweisen, dass Futtermittel systematisch mit den giftigen Fetten verdünnt wurden.

So hätten die Grenzwerte eingehalten werden können. Außerdem: Die Gift-Panscher melden jetzt Insolvenz an.

Der in den Dioxin-Skandal verwickelte Futtermittelhersteller Harles und Jentzsch in Uetersen (Schleswig- Holstein) hat nach Informationen der NDR 1 Welle Nord Insolvenzantrag gestellt.

Die Ermittler stellten fest, dass die Dioxin-Eingangsbelastungen von Mischproben an einem Produktionstag immer weiter reduziert worden waren.

Damit Experten im Labor nicht Alarm schlagen, seien die Proben als technische Fette deklariert und eingeschickt worden.

„Wir müssen das erst noch prüfen“, sagte Oberstaatsanwalt Ralph Döpper von der Staatsanwaltschaft in Itzehoe (Schleswig-Holstein). „Wir werten das Material aus.“

Vermutlich erfolgte der Eintrag über eine nicht registrierte Mischanlage in Bösel in Niedersachsen, die für den Futtermittel-Hersteller Harles und Jentzsch betrieben worden sein soll.

Vor einigen Tagen war bekanntgeworden, dass bei Eigenkontrollen bereits im März 2010 erhöhte Dioxin-Werte gemessen worden waren. Das Unternehmen soll dies den Behörden aber verschwiegen haben.

Die Ermittlungen laufen.

Das Ausland stoppte inzwischen die Einfuhr von Geflügel und Schweinefleisch aus Deutschland.