In Leipzig trainierte bis vor kurzem ein Mann mit Vorstrafen wegen sexuellen Missbrauchs und sexueller Nötigung eine Mädchen-Mannschaft. Der Kinderschänder musste wegen seiner Taten bereits eine Haftstrafe absitzen.
Dennoch konnte er offenbar ohne Probleme die Aufgabe eines Trainers in der Mädchen-Mannschaft übernehmen. Seine Vorgeschichte wurde im Vorfeld nicht überprüft, erst jetzt kamen die schwerwiegenden Vorbelastungen ans Tageslicht.
Auf der Internetseite des Vereins wird der Kinderschänder offiziell als Co-Trainer vorgestellt. Der Mann bekam den Job über das Arbeitsamt vermittelt. Angeblich sei aber lediglich die Stelle als Platzwart ausgeschrieben gewesen. Dabei habe er seine Gefängnisstrafe eingeräumt, den Grund der Inhaftierung aber verschwiegen. Offenbar prüfte niemand, warum er im Gefängnis gesessen hatte.
Unfassbar: Er arbeitete noch immer im Klub. Allerdings habe der Verein der Arbeitsagentur zugesagt, “dass der Mann nur noch unter Aufsicht und nicht mehr direkt mit Kindern arbeiten darf”. Sollte dies trotz Zusage nicht so sein, “dann müsste die ABM aufgelöst werden”.
Ans Licht kam der Skandal während der Ermittlungen im Mordfall “Michelle”. Die achtjährige Michelle war im August 2008 in Leipzig missbraucht und von einem Nachbarn ermordet worden. Die Polizei hatte intensiv nach dem Täter gefahndet und war darüber auch auf den vorbestraften Mädchen-Trainer gestoßen.
Verein und Staatsanwaltschaft waren am Dienstag zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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