Es ist ein historischer Tag für Chile. Am Mittwoch hat die Bergung der verschütteten 33 Kumpel aus einer Bergbau-Mine begonnen. Fünf Männer sind bereits frei. Der Jubel ist grenzenlos. Das ganze Land ist im Freudentaumel mit den befreiten Männern, ihren Familien …

Florencio Àvalos, Mario Sepúlveda, Juan Illanes und Carlos Mamani, Jimmy Sánchez … sie haben die Hölle mehr als 600 Meter tief unter der Erde überstanden.

„Chi Chi Chi, Le Le Le, mineros de Chile”, skandierten die Menschen, als die Bergleute, einer nach dem anderen, aus der Tiefe kommen.

Sirenen heulten, die Glocke an der Behelfsschule bimmelte wie bei einem Feuersturm, Autos hupten, unbekannte Menschen fielen sich um den Hals.

Als dann Mario Sepúlveda, der Spaßvogel und „Talkmaster”, aus dem unterirdischen Gefängnis als zweiter an die Oberfläche kam, umarmte er seine Frau und alle anderen Umstehenden mehrmals und mit einer solchen Lebensfreude, dass sich die Zuschauer vor Lachen bogen.

Präsident Piñera bezeichnete die Rettungsaktion als „ohne Vergleich in der Geschichte der Menschheit”.

Nach der Rettung sollen die Männer für zwei Tage unter medizinischer Beobachtung bleiben. Experten rechnen damit, dass manche der Bergleute erst nach ihrer Rettung psychische Probleme bekommen werden.

Da die Rettung pro Verschütteten insgesamt etwa 55 Minuten dauern soll, sind für die spektakuläre Aktion zwei Tage veranschlagt.