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Kachelmann-Prozess: Anwalt per E-Mail entlassen

Von Frank Hollersmann | 01 Dezember 2010

Kachelmann Prozess: Anwalt per E Mail entlassenDer Vergewaltigungs-Prozess gegen Medienmann Jörg Kachelmann geht in die 16. Runde. Am Mittwoch wird wieder vor dem Landgericht Mannheim verhandelt, diesmal mit neuem Anwalt.

Wie vor zwei Tagen überraschend bekannt wurde, hat Jörg Kachelmann einen neuen Rechtsvertreter. Wie die Bildzeitung nun berichtet, entließ Jörg Kachelmann seinen Anwalt Dr. Reinhard Birkenstock per E-Mail.

Außerdem entließ Kachelmann auch den Kölner Juristen Klaus Schroth aus seinen Diensten. Schroth sagte bei Stern.de: „Es ist denkbar, dass Herr Kachelmann Herrn Schwenn in das Team hinzuziehen wollte und Herr Birkenstock das nicht wollte. Möglicherweise will Herr Kachelmann eine andere Strategie.“

Der Jurist Schwenn ist ein erfahrener Verteidiger in Sachen Vergewaltigung. Er soll Kachelmann aus dem verfahrenen Prozess jetzt heraus hauen…

Der Anwalts-Wechsel hat auf den formellen Fortgang des Prozesses keinen Einfluss.

Gerichtssprecher Dr. Christian Hirsch erklärte: „Der Prozess wird wie geplant fortgesetzt, da für Herrn Kachelmann durch seine Pflichtver­teidigerin Andrea Combé, die der gesamten Hauptverhandlung beigewohnt hat, eine wirksame Verteidigung gewährleistet ist.“

Laut Medienberichten, steckt hinter dem Anwaltswechsel, der Wunsch Kachelmanns, nach einer aggressiveren Strategie. Johann Schwenn soll die nun liefern. Tatsächlich hatten Kritiker Kachelmann allerdings bereits zu Prozessbeginn eine äußerst forsche Prozessführung vorgeworfen.

Schwenn hat sich laufend mit dem Vergewaltigungs-Prozess gegen Kachelmann befasst, sich auch geäußert und geließentlich Kritik an seinen Kollegen geübt. Auch an der Justiz hat Schwenn so manches auszusetzten, attackierte die Mannheim Richter im Magazin „Cicero“ schar.

Und auch die Staatsanwaltschaft kommt bei Schwenn nicht gut weg. Ihr wirft Schwenn „bloßstellendes und dilettantisches Herumermitteln“ vor, das sogar zu Schadenersatzansprüchen Kachelmanns gegen das „Land Baden-Württemberg“ führen könne.

Zudem zweifelt er an der Objektivität der Ermittler: „Gegen den Glauben an den Missbrauch scheint kein Kraut gewachsen. Dass dieser Glaube inzwischen auch jene erfasst, die es von Amts wegen besser wissen müssen, ist im Verfahren gegen Jörg Kachelmann zu besichtigen.“

Doch tatsächlich gehen all diese Äußerungen in die gleiche Richtung, wie einst die Taktik von Birkenstock, wie sollte es auch sein. Der Verteidiger ist schließlich dafür zuständig, das beste für den Angeklagten heraus zu holen …

Thomas Franz (43), Anwalt des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers Sabine W. (37, Name geändert), sieht  den Anwaltswechsel ganz gelassen, fast als verzweifelten Versuch noch irgendetwas zu retten … : „Vermutlich schätzt der Angeklagte die bisherige Beweisaufnahme realistischer ein, als dies seine bisherigen Verteidiger getan haben, die immer von seiner Unschuld und den von ihnen behaupteten Lügen der Nebenklägerin gesprochen haben.“

Alice Schwarzer (67, „Emma“), die den Prozess für BILD kommentiert, ist ebenfalls skeptisch: „Der neue Anwalt kann das Verfahren nicht aus eigenem Erleben beurteilen, er ist ganz den Behauptungen des Angeklagten ausgeliefert. Auffallend ist, dass Schwenn schon im Vorfeld öffentlich versucht hat, das Gericht einzuschüchtern. Die Schlammschlacht wird also jetzt noch schmutziger werden.“

Ob das die Glaubwürdigkeit von Kachelmann stärkt, ist äußerst fraglich !

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