Was hat Medienmann Jörg Kachelmann (52) wirklich alles zu verbergen ? Den Ermittlern in seinem Vergewaltigungs-Verfahren, die unmittelbar am Frankfurter Flughafen auch die drei Mobiltelefone von Kachelmann beschlagnahmten, verweigerte Kachelmann die zugehörigen Pin-Nummern. Er habe sie angeblich vergessen.
Doch die Fahnder reichten die Handys an ihre Spezial-Abteilungen weiter. Dort wurden die Geräte geknackt.
Und die Mobiltelefone führten die Ermittler zu interessanten Erkenntnissen:
Wie die Bildzeitung berichtet, bewahrte Kachelmann hunderte SMS auf seinen Handys auf. Nur in der Zeit um die mutmaßliche Vergewaltigung am 9. Februar ist eine Lücke im SMS-Archiv von Kachelmann. Nur eine belanglose SMS mit der Bitte um Rückruf, befand sich noch im Nachrichten-Speicher. Laut der Handy-Abrechnung hatte Kachelmann in dem fehlenden Zeitraum aber durchaus regen SMS-Verkehr. Die Nachrichten wurden gelöscht.
Auch der SMS-Verkehr mit seinem mutmaßlichen Opfer fehlt. Einige Daten konnte das BKA wiederherstellen.
Außerdem machten die Ermittler über die SMS-Archive des Medienmannes noch weitere Zeugen aus.
Wie das Magazin „Focus“ berichtet, wurde auf diese Weise auch eine Lebensgefährtin von Kachelmann ausfindig gemacht, die ebenfalls ein mutmaßliches Opfer sein könnte.
Die Frau soll behaupten, dass Kachelmann sie beim Liebesspiel am 17. Januar plötzlich brutal behandelt habe. Er sei für kurze Zeit ein anderer Mensch geworden. Allerdings weigert sich die Schweizerin, vor einem deutschen Gericht auszusagen.
Aus dem Lager-Kachelmann, erklärte Medien-Anwalt Ralf Höcker zu diesen Gerüchten: „Keiner der Vorwürfe, die die Illustrierte ,Focus‘ Herrn Kachelmann macht, ist wahr. Sollte die ,Zeugin‘ tatsächlich eine entsprechende Aussage machen, wird diese leicht zu widerlegen sein.“
Wäre ja mal interessant zu erfahren, wer eigentlich solche Dinge an die Presse weitergeleitet hat!? Aber egal, wenn DAS so stimmen sollte, wird (für mich) Kachelmann immer unglaubwürdiger. Selbst wenn die neue Zeugin nicht persönlich vor Gericht erscheinen will, reicht eine schriftliche Niederlegung ihrer Aussage an ihrem Wohnort. In dem Moment, wo sie das Schrftstück unterschrieben hat; dürfte K. in große Erklärungsnot geraten. Gleich 3 Frauen, die unabhängig voneinander, ähnliche Erfahrungen mit K. gemacht haben wollen, sind 2 zu viel, um noch an irgendwelche Rachepläne zu denken. Und diese neue Zeugin hätte sich wohl nie zu Wort gemeldet, wenn sie nicht kontaktiert worden wäre. Vielleicht war sie sogar erleichert, jetzt, nach vielen Monaten, berichten zu dürfen. Die Belastung, dass ausgerechnet der neue Freund sie schwer gedemütigt hat, muss m. E. ungeheuer groß (gewesen) sein.
Und dem BKA gebührt Dank. Da K. ja angeblich keine Pin mehr wusste, haben sie in mühevoller Kleinarbeit gelöschte SMS wieder sichtbar gemacht. Ich bin froh, dass die kriminaltechnischen Untersuchungen immer weiter voranschreiten und so der Verbrechensbekämpfung dienen; unabhängig vom Fall K. ist das eine Entwicklung, die ich sehr begrüße.
Und wie ein Herr Höcker die Aussage der neuen Zeugin widerlegen will, bleibt vorerst sein Geheimnis.
Ich glaube, da wird noch viel mehr ans Tageslicht kommen, wenn sämtliche neue Zeugen (22 (?), die Zahl geistert durchs Netz) vernommen worden sind.