Die Familie des kleinen Mirco aus Grefrath nahm am Donnerstag nicht am öffentlichen Trauergottesdienst teil. Doch vielleicht ist die gigantische Anteilnahme am Schicksal des kleinen Jungen ein schwacher Trost für die Familie des 10-Jährigen, der so brutal entführt, misshandelt und ermordet wurde.
Unzählige Menschenmassen drängten sich am Donnerstag vor der Sankt Laurentiuskirch in Grefrath, der Innenraum war brechend gefüllt.
Viele Besucher hatten Taschentücher in der Hand, drückten sie ganz fest und wenn es in den Pausen leise wurde, wurde die Ruhe nur durch kräftiges Schnauben unterbrochen.
Mit einem Brief wandte sich die Opfer-Familie an die Trauernden:
“Unser Mirco! Freundlich, lebenslustig, immer ein Lächeln auf den Lippen, freiheitsliebend, eigensinnig, Rhythmus im Blut, es blieb kein Besteck still liegen, sondern wurde zum Schlagzeug umfunktioniert. …
Mit seinem Fahrrad und Freunden Touren unternehmen, war sein Ding. Am liebsten wurde die Freizeit auf verschiedenen Bauernhöfen verbracht. Er war gerne an der frischen Luft und wenn er groß ist, wollte er Bauer werden. …
Das Verschwinden von Mirco vor 5 Monaten hat uns alle erschrocken, viele Fragen, Gedanken und Gerüchte kamen auf. Grefrath war nicht mehr das Grefrath, das wir aus Kindertagen kannten. Angst machte sich breit, die Kinder wurden nur noch in Begleitung zur Schule und ihren Freizeitaktivitäten gebracht. … der 26. Januar 2011 wurde ein ganz harter Tag für uns. Ein Verdächtiger ist festgenommen und Mirco gefunden worden. Entsetzlich und grausam, unser Sonnenschein Mirco kommt nicht wieder. Er hat sein Leben gelassen für einen erwachsenen Menschen, der seinen beruflichen Stress und Druck Luft machen wollte.”
Die Geschwister von Mirco, seine Cousins und Cousinen haben ein Danke-Plakat gestaltet. Es wir dan die ehemalige Schulklasse von Mirco übergeben.
Die Stimmung ist duster. Der Schock über das unfassbare Verbrechen immer noch allgegenwärtig.
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