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Vulkan Merapi in Indonesien: Der Tod rieselt leise

Von Levy Rubinstein | 07 November 2010

Vulkan Merapi in Indonesien: Der Tod rieselt leiseAusnahmezustand im Umland um den Vulkan Merapi. Das Horror-Szenario ist Wirklichkeit geworden. Der Vulkan Merapi brach am vergangenen Donnerstag so heftig aus, wie in den gesamten letzten 100 Jahren nicht.

Leicht wie Schnee riesel seither der Tod vom Himmel, die Vulkan-Asche. Wie ein Schleier legt sich ein grauer Todes-Vorhang über die Welt um den Merapi, auf Häuser, Autos, Bäume, Menschen, Tiere… und erstickt alles Leben.

Wer kann läuft um sein Leben, fort aus der Todeszone rund um den Merapi.

Bei seinem jüngsten Ausbruch ließ der Merapi Gestein und Asche kilometer hoch in den Himmer aufsteigen. Auch der internationale Flugverkehr ist beeinträchtigt.

Wer konnte, rannte in jener Nacht um sein Leben. Heiße Lava und Glut rasten die Hänge des Feuerspeienden Kolosses herunter, setzten alles in Brand, was sich ihnen in den Weg stellte.

Doch noch viel schlimmer ist die Asche. Als grauer, todbringender Regen ergisst sie sich über das Tal. Glühendheiß und von giftigen Gasen zersetzt verbrannte sie Menschen, Tiere und Häuser – in Sekundenbruchteilen.

Nach nur wenigen Atemzügen wird die Lunge von den Partikeln wie zementiert, der sichere Erstickungstod. Verkohlte Leichen, wie versteinert, können nur mit Hammer und Meißel obduziert werden.

„Mein Haus ist abgebrannt, das ganze Dorf liegt unter einer Ascheschicht“, berichtete ein schockierter Anwohner dem Sender „Channel News Asia“.

Sein Kopf, seine Kleidung waren mit dampfender Asche bedeckt. Ein kleiner Junge, vielleicht fünf, stand offensichtlich unter Schock, blickte ins Leere. Auf seinen Lippen war die Asche zur Kruste geworden.

Naturgewalten gehören auf der indonesischen Insel Java zum Alltag. Die rund 130 Millionen Einwohner ist das Alltag. Doch der Ausbruch des Merapi ist trotz allem höchst schockierend.

Trotz der Gefahren für den Flugverkehr: US-Präsident Barack Obama will das Land wie geplant im Rahmen seiner Asienreise am Dienstag besuchen. Vertreter des US-Präsidialamtes sagten, es sei derzeit nicht beabsichtigt, den Besuch zu verschieben. Die Situation um den Vulkan Merapi werde aber sehr aufmerksam verfolgt, betonte ein Sicherheitsberater.

Eine Geste der Hoffnung für die Betroffenen.

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