Er saß mit dem Amokläufer Tim K. rund zwei Stunden lang gemeinsam im Auto, Igor W. schilderte nun vor Gericht, was er mit dem Amokläufer von Winnenden erlebte. Noch heute hat der 43-jährige Alpträume, erlebt immer wieder die Todesangst auf der Geisel-Fahrt.
Tim K. stürmte in Winnenden seine Schule, erschoss 15 Menschen und anschließend sich selbst.
Aktuell wird dem Vater des Amokläufers der Prozess gemacht. Tim K. hatte seine Tatwaffe aus dem Schlafzimmer der Eltern genommen. Die Pistole war gegen die Regeln unverschlossen aufbewahrt.
Vor dem Richter erzählt Igor W.: „Ich wartete auf einem Parkplatz auf meine Frau, als der Junge hinten ins Auto stieg, mit einer Pistole auf mich zielte und schrie `Fahr los!´. Während der Fahrt sagte er `Ich habe in meiner alten Schule 15 Menschen umgebracht. Und dies ist für heute noch nicht alles´. Er war sehr aufgeregt. Ich wusste, der meint es ernst. Der ging mit seiner Waffe um wie ein Profi!“
Die Geisel musste den Amokläufer von Winnenden durch Stuttgart und Tübingen bis nach Wendlingen fahren. Im Auto befasst sich der Amok-Schütze mit seiner Waffe, lud sie nach.
Tatsächlich begnete die Geisel mit dem Amokläufer auch der Polizei auf der Straße.
Igor W. erzählt, wie Tim K. geflucht habe „Verdammt, die sind schnell. Nicht mal fünf Minuten, und die sind schon hier. Aber ich war schneller.“
Und weiter: „Bei der Zufahrt zur A 8 bei Wendlingen entdeckte ich ein Polizeiauto. In der Kurve habe ich bei Tempo 50 das Lenkrad ganz nach rechts gedreht, Gas gegeben, bin auf den Grünstreifen gelangt und aus dem Auto gesprungen.“
Wie ein Hase im Zickzack-Lauf sei er schließlich um sein Leben gerannt, direkt zur Polizei. Die Geisel glaubte von Tim verfolgt und beschossen zu werden.
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