Am Ende hat es doch noch geklappt. Julian Assange, Chef der umstrittenen Internet-Plattform Wikileaks.org, ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Am Donnerstagabend trat Assange als freier Mann vor die Presse, erklärte lachend: „Es ist großartig, die frische Luft zu riechen!“ Und dann sagte er: „Ich beteuere noch immer meine Unschuld.“

Auf Grund eines Haftbefehls aus Schweden war der Internet-Pionier vor kurzem inhaftiert worden. Assange wird vorgeworfen zwei Frauen vergewaltigt zu haben. Jetzt muss sich der 39-jährige starken Auflagen beugen, wohnt auf dem Landsitz eines befreundeten Club-Besitzers. Assange muss eine Fußfessel tragen und sich regelmäßig bei der Polizei melden. Außerdem hat er Hausarrest, muss zwischen 10 und 14 Uhr sowie zwischen 22 und 2 Uhr zu Hause sein.  Der Pass des Internet-Unternehmers wurde ebenfalls eingezogen. Assange darf außerdem keine E-Mails schreiben und keine Zeitungen lesen.

Unklar ist unterdessen immer noch, wer vor zwei Tagen Einspruch gegen die Entlassung Assanges erhoben hat. Bisher wisse das selbst das Verteidiger-Team nicht. Denn sowohl die schwedischen als auch die britischen Behörden hätten offiziell erklärt, der Einspruch sei nicht von ihrer Seite gekommen.

Auch Christine Assange, Mutter des Wikileaks-Chefs, war heute bei Gericht und hat Julian gestern im Gefängnis besucht. „Ich bin sehr glücklich mit der Entscheidung und kann es kaum erwarten, meinen Sohn zu sehen”, sagte sie zum Richter.