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Kommentar zu ICE-Dilemma: Sauwirtschaft bei der Deutschen Bahn !

Von David Saizew | 13 Juli 2010

Kommentar zu ICE-Dilemma Sauwirtschaft bei der Deutschen Bahn

Wer in diesen Tagen mit den “Hochgeschwindigkeitszügen” der Deutschen Bahn reisen muss, der sollte schon sein Testament gemacht haben. Denn die gehäuften Ausfälle der Klimaanlagen in den ICEs sind nur der Anfang vom nahenden Ende dieser Zuggeneration. Die Deutsche Bahn hat aus lauter Gewinnstreben und Börsengangwahn alle für den Betriebsablauf notwendigen und unbedingt erforderlichen Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen auf ein unverantwortliches Minimum zusammengestrichen. Dabei wurden die in den Handbüchern der ICEs vorgeschriebenen Wartungs- und Austauschintervalle einfach übergangen.

Das Ergebnis: Es wird gnadenlos auf Verschleiß der Technik bis an die Grenze der überhaupt möglichen oder auch unmöglichen Verschleißgrenze gefahren.

Die Ausfälle der Klimaanlagen sind eindeutig auf diese Maßnahmen zurück zu führen. Aber es kommt noch schlimmer, denn in der Zwischenzeit sprechen Insider sogar davon, dass Züge in Brand geraten und dies durchaus in höllischen Infernos enden könnte. Längst ist den Beteiligten klar, dass einige Baugruppen in den Zügen wie Zündschnüre bei Ausbruch eines Feuers wirken würden.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit und des Zusammentreffens unglücklicher Umstände, dass es zu einer neuen ICE- Katastrophe auf den Gleisen der Deutschen Bahn kommt.

Doch die Deutsche Bahn reagiert bislang absolut nicht und lernt auch nichts aus den Erfahrungen der französischen Staatsbahn SNCF. Dort rollen seit Jahrzehnten erfolgreich und sicher die Hochgeschwindigkeitszüge TGV und Thalys, und dies mit einer hohen Laufruhe und großem Komfort. Allerdings mit Gewinn und Platzkartenpflicht und konstanten, zeitnah folgenden Wartungsintervallen.

Für die ICEs auf den Strecken nach Paris hat das französische Verkehrsministerium nur eine beschränkte Zulassung erteilt, die beim kleinsten Betriebsvorfall mit Gefährdung von Menschen zurückgezogen wird. Dies ist auf der Grundlage von internen Untersuchengen von ICE- Daten geschehen, die die Franzosen mehr als beunruhigt haben. So wurden unzählige Mängel an den ICEs entdeckt, die jederzeit zu einem Bahnzwischenfall führen können.

Es kommt aber noch schlimmer, denn für die neuen ICE- Züge ICX dürfen sich die gleichen Firmen an der Ausschreibung beteiligen, die schon bei den jetzigen ICE- Generationen für erhebliche Mängel gesorgt haben. Und die neuen Züge werden wieder aus einzelnen Wagen bestehen, was erheblich zur Instabilität des Zugverbandes beiträgt. Die sich bei den TGVs bewährten pneumatischen Mitteldrehgestelle kommen für deutsche Züge nicht in Frage.

Es ist nicht nachvollziehbar, was hier passiert !

Auch, dass es in Deutschland in den ICEs immer noch keine Platzkartenpflicht gibt und damit auch gegen Versicherungsbestimmungen verstoßen – in Bezug auf die maximal zulässige Personenzahl – wird, spielt keine Rolle.

Die Deutsche Bahn ist nicht nur den Temperaturen nicht gewachsen, nein, sie ist auch in der Zukunft noch immer nicht angekommen.

Geht man von den 15.000 Euro für ein Menschenleben des letzten ICE- Unglücks in Eschede aus, so kann man sagen, dass die Deutsche Bahn ein erneutes ICE- Unglück mit hunderten Toten rein rechnerisch billiger kommt, als die Überarbeitung aller in Betrieb befindlichen ICE- Züge.

Gute Fahrt weiterhin …

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  3. bewußtes Aussetzen von Wartungsintervallen bedeutet in diesem Bereich in Kauf genommene fahrlässige Tötung. Mal schauen, ob das (für Manager) ein Straftatbestand ist. Falls nicht, könnte man ja mal quasi in Bürgerinitiative bei den betreffenden Personen etwas Hand anlegen. Wenn schon nicht die Bahn funktioniert, dann doch hoffentlich die Gerichte.

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