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Griechenland: Bitterer Überlebenskampf nach Luxus-Jahren

Von Levy Rubinstein | 19 August 2010

Griechenland Bitterer Überlebenskampf nach Luxus-JahrenJetzt zahlen die Griechen den Preis für ihr jahrelanges Luxus-Leben auf Pump. Eine Art Schock-Starre hat das Land erfasst und eine Spirale in die Armut in Gang gesetzt. Experten erwarten, dass die Kaufkraft und das Einkommen der Griechen mittelfristig auf das Niveau des Jahes 1984 abstürzen wird.

Schon jetzt melden einzelne Städte Arbeitslosenraten von über 70 Prozent, laufend schließen Geschäfte, die Bürger kaufe nur noch das aller Nötigste zum Überleben, Lebensmittel. Alle anderen Branchen sind dramatisch eingebrochen.

Der harte Sparkurs, den die EU den Griechen auferlegt hat, zeigt unterdessen Wirkung. Das Haushaltsdefizit der Griechen sank um satte 39,7 Prozent, die Staatsausgaben wurde immerhin um zehn Prozent reduziert.

Dafür schnellte die landesweite Arbeitslosenquote allerdings von 8,9 Prozent auf satte 12 Prozent. Zum Jahresende werden es durchschnittlich mindestens 20 Prozent sein.

Vor allem die Jugend ist betroffen. Für September wird eine weitere Entlassungswelle prognostiziert.

Außerdem werden vermutlich noch in diesem Jahr mehr als 100 000 griechische Geschäfte schließen, 150 000 weiter Jobs sind gefährdet.

Die Gründe: Ursächlich für den Rückgang des Konsums seien die wiederholte Erhöhung der indirekten Steuern auf Tabak, Spirituosen und Alkohol, die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 19 auf 23 Prozent sowie die Kürzungen der Gehälter, der Pensionen und Renten um fast 20 Prozent, bilanzierte der Händlerverband von Athen.

Seit Mai wird Griechenland mit insgesamt 110 Milliarden Euro der EU und des IWF über Wasser gehalten. Die nächste Kredit-Tranche in Höhe von neun Milliarden Euro wird im September in die leeren Kassen Athens fließen. Weitere Raten sollen Ende des Jahres fällig werden.

Allerdings wird Griechenland diese Summe vermutlich niemals wieder zurück zahlen können.

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Griechenland: Bitterer Überlebenskampf nach Luxus-Jahren

  1. Handelt sich der Bericht tatsächlich um Griechenland!?
    In Deutschland läuft es doch genau so.
    Geschäfte schließen am laufenden Band, die Erwerbsminderungsrenten sind mit einer Kürzung von 10,8% belegt. Die Arbeitslosenquote liegt in Ballungsgebieten bei ca. 15%. Die Deutsche Bevölkerung wird immer ärmer.
    Außer, dass in beiden Ländern unterschiedliche Sprachen gesprochen werden, ähneln sich die Entwicklungen frappierend.
    Nur, dass die Griechen wissen, wie man demonstriert.
    Die Deutschen sind leidensfähiger.

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