Die Kachelmann-Verteidigung im Vergewaltigungs-Prozess gegen den Medienmann hat sich etwas Neues einfallen lassen. Jetzt soll das mutmaßliche Opfer und Hauptzeugin der Staatsanwaltschaft mit der Veröffentlichung von anzüglichen Fotos schockiert werden.
Offenbar schickten sich Kachelmann und seine langjährige Lebensgefährtin, die ihn nun der schweren Vergewaltigung und Körperverletzung beschuldigt, während ihrer Beziehung pikante Fotos.
Diese befinden sich jetzt im Besitzt von Anwalt Birkenstock, der sie wie eine Trophäe mit in den Gerichtssaal schleppte. Er will sie vor Gericht zeigen, stellte einen entsprechenden Antrag.
Die Unterlagen, erklärte Birkenstock, sprächen für „keine sehr hohe Scham“ zwischen dem Moderator und seiner Ex-Geliebten.
Birkenstock wollte nun wissen, ob er Sabine W. mit den Fotos und den Texten während der Befragung konfrontieren solle, oder die Prozessbeteiligten alles in den Akten nachsehen und lesen sollen.
Das Gericht entschied, dass der schriftliche Chatverkehr nachgelesen werden soll.
Die sehr pikanten Fotos jedoch sollen den Prozessbeteiligten in Anwesenheit der Zeugin präsentiert werden.
Zwischenzeitlich hat sich das mutmaßliche Opfer bereits mehr als 16 Stunden lang befragen lassen, schilderte alles aus ihrem Privatleben. Am Mittwoch soll die Vernehmung der Hauptzeugin abgeschlossen werden.
Kachelmann-Anwalt Reinhard Birkenstock lobte ausdrücklich die vorangegangene ausführliche Befragung der Frau durch das Gericht. Dadurch hätten sich viele Fragen der Verteidigung erübrigt.
Am Nachmittag will das Gericht der Frage nachgehen, wieso es im Ermittlungsverfahren Lücken in der Aussage der Frau zum Ablauf der Vergewaltigung gab.
Dazu soll der Psychotraumatologe Günter Seidler als Zeuge aussagen, der auch der Therapeut von Kachelmanns Ex-Geliebter ist.
Seidler, Leiter der Sektion Psychotraumatologie an der Universität Heidelberg, erklärt die Erinnerungslücken mit der Todesangst des möglichen Opfers als sie mit dem Messer bedroht wurde.
Andere Gutachter widersprechen dem. Der vom Gericht beauftragte Berliner Psychiater Hans-Ludwig Kröber sieht keinen wissenschaftlich belegten Zusammenhand zwischen Traumatisierung und Gedächtnislücken.
Prozessbeteiligte berichteten am vergangenen Montag, die Nebenklägerin habe ihre Anschuldigungen gegen Kachelmann aufrecht erhalten. Der Wetter-Moderator soll sie mit vorgehaltenem Messer vergewaltigt und sie bedroht haben.
Kachelmann bestreitet die Tat. Damit steht weiter Aussage gegen Aussage. Konkret äußern will sich Kachelmann allerdings nicht zu der fraglichen Nacht.
Gerade deshalb ist die Glaubwürdigkeit von Sabine W. für den Ausgang des Prozesses entscheidend.
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