Fünf dicke Leitz-Ordner wurden am 13. Prozess-Tag im Fall Kachelmann vor Gericht gebracht. Sie enthalten Dinge, die eigentlich niemals für die Öffentlichkeit bestimmt waren, intime Gedanken, Wünsche, Sehnsüchte, Chat-Gespräche, die Medienmann Jörg Kachelmann (52) während seiner Bezeihung mit seinem späteren, mutmaßlichen Opfer führte, und wohl auch sehr intime Fotos.
Richter Michael Seidling entschied, die Ordner würden „in nichtöffentlicher Sitzung in Augenschein genommen“.
Die Ordner wurden daher am gestrigen Prozesstag an alle Prozessbeteiligten verteilt.
Dr. Reinhard Birkenstock, Anwalt des Wettermoderators zeigte sich äußerst zuversichtlich: „Ich überlege, ob ich der Zeugin Fotos aus dem Chatverkehr in der Vernehmung vorhalten soll, Fotos, die nicht für eine hohe Hürde der Scham zwischen den beiden sprechen.“
Das mutmaßliche Opfer wird erneut verhört. Auch hier zeigte sich Birkenstock positiv gestimmt. Der Kachelmann-Anwalt: „Wir sind unserem Ziel, der Rehabilitierung von Jörg Kachelmann, ein gutes Stück näher gekommen.“
Staatsanwalt Lars-Torben Oltrogge (36) hält dagegen: „Ich halte das für Wunschdenken.“
Am Nachmittag sagte Prof. Dr. Günter Seidler, der Trauma-Therapeut von Sabine W., hinter verschlossenen Türen aus. Er geht davon aus, dass die Todesangst während der Tat zu Erinnerungslücken bei seiner Patientin geführt hat.
Jörg Kachelmann geht es nach Angaben seines Anwalts nicht gut. Anwalt Birkenstock: „Herr Kachelmann leidet sehr darunter, dass sein ganzes Privatleben ausgebreitet wird. Angeklagt sein ist nicht schön – auch wenn man von mir verteidigt wird…“
Erst am 8. November geht der Prozess weiter. Bis dahin sollen die Schöffen alle intimen Chat-Protokolle gelesen haben.
Mehr hat Birkenstock nicht mehr zu bieten?
Fotos und Chat-Protokolle… sämtlich aus einer Zeit, in der die Beziehung harmonisch abgelaufen ist!?
Will er die Zeugin damit in Misskredit bringen!?
Ein verdammt böses Spiel für mich, was B. da gerade treibt.